Paul N. Siegel

 

Die Demütigen und die Militanten

 

Teil I: Die marxistische Kritik an der Religion

 

Kapitel 1
Die Meinung der Materialisten der französischen Aufklärung zur Religion

 

Die französischen materialistischen Ahnen des Marxismus

Marx und Engels betrachteten die Philosophen der französischen Aufklärung unter ihren intellektuellen Ahnen. [1] Engels zollte ihnen folgendermaßen Tribut:

Die Großen, die in Frankreich die Geister der Menschen für die kommende Revolution räumten, handelten selbst in einer äußerst revolutionären Weise. Sie erkannten keine äußere Autorität irgendwelcher Art. Die Religion, Begriffe der Natur, die Gesellschaft, politische Systeme, alles wurde der erbarmungslosen Kritik unterzogen; alles mußte seine Existenz auf der Anklagebank der Vernunft rechtfertigen oder jeden Anspruch auf Existenz aufgeben. [2]

Anderswo sprach er von „der hervorragenden französischen materialistischen Literatur des letzten Jahrhunderts“, worin „das französische Denken seine größte Errungenschaft in Form und Inhalt erreichte“, und fügte hinzu: „Wenn man das Niveau der Wissenschaft zu jener Zeit betrachtet, ist es immer noch unermeßlich hoch heute, was dem Inhalt betrifft, und man ist noch nicht ihm gleichgekommen, was der Form betrifft.“ [3] Wo Arbeiter von der Religion beeinflußt würden, empfahl er die Übersetzung und die Verteilung dieser Literatur. Lenin befürwortete auch ihre Übersetzung in annotierten Ausgaben, die darauf hinwiesen, was überholt worden sei, und den Fortschritt in der wissenschaftlichen Kritik der Religion bezeichnen würden.

Als Ansatz zur marxistischen Meinung über die Religion ist es gut mit den Ideen der französischen Enzyklopädisten anzufangen, die Marx und Engels zum größten Teil als selbstverständlich allgemein bekannt betrachteten. Der Leser soll sich daran erinnern, daß sie glaubten, die Enzyklopädisten seien den Beschränkungen ihrer Epoche unterworfen und deshalb einseitig. Der Marxismus gestaltete den Materialismus der Enzyklopädisten neu, indem er ihm einen dialektischen Charakter statt eines mechanistischen gab und ihn auf die Analyse gesellschaftlicher Erscheinungen anwandte. Die marxistische Kritik der Religion ist deshalb viel voller und komplexer als die französische materialistische Kritik, die ihren Anfangspunkt war. Sie akzeptierte aber in modifizierter Form die Vorwürfe der Aufklärung gegen die Religion. Obwohl das von den Enzyklopädisten angedeutete Sanktionieren der Tyrannei durch die Bibel von den Kirchen seit Jahrhunderten benutzt worden ist und nicht von denjenigen, die glauben, die Bibel sei das Wort Gottes, wegerklärt oder ignoriert werden kann, beinhaltet die Bibel auch andere Konzepte, woran ebenso rebellische religiöse Bewegungen appelliert haben. [4] Also, obwohl der Spruch der Aufklärung, die Religion fördere Unwissenheit, grundsätzlich stimmt, gelingt es ihm nicht zu erkennen, daß die Phantasien der Religion mit echtem Wissen verknüpft werden können. [5]

Die französischen Materialisten waren, obwohl sie stark gegen alle organisierte Religion waren („Die Infamie vernichten“, war das Motto von Voltaire), meistens Deisten, indem sie an einem göttlichen Schöpfer glaubten, aber die biblische Offenbarung ablehnten. Holbach und Diderot trieben aber ihren Materialismus bis an den Atheismus. Die atheistische Arbeit der französischen Materialisten läßt sich am besten durch Holbachs Buch, Die Vernunft: oder natürliche Vorstellungen den Übernatürlichen entgegengestellt, prüfen. Dies ist eine Neuausgabe seines zweibändigen System der Natur, die für populäre Zwecke neuredigiert wurde. Obwohl es schlecht organisiert ist, sich dauernd wiederholt und deklamatorisch ist, legt es hervorragend in seinen Aphorismen die Vorwürfe der Aufklärung gegen die Religion vor, am ausdrücklichsten gegen das Christentum. Ich werde einige der Hauptpunkte entnehmen, einige nähere Ausführungen dazu hinzufügen, die von ihren rationalistischen Erben des 19. und des 20. Jahrhunderts gemacht wurden, und meine eigene Erläuterungen machen. Die Vorwürfe der Aufklärung gelten äußerst besonders für das fundamentalistische Christentum, das die Bibel als das eigentliche Wort Gottes akzeptiert. Das modernistische liberale Christentum stellt einen Rückzug vor solchen Angriffen dar im Versuch, vertretbar eine Position zu verteidigen, aber viele von Holbachs Pfeilen fliegen weit und landen weiterhin auf die modernistische Position. Wir werden später sehen, wie diese Position, die nicht die Bibel buchstäblich akzeptiert, gegen den marxistischen Angriff keinen Schutz hat.

 

 

Die Religion sanktioniert die Tyrannei

Die Enzyklopädisten unterwarfen die Bibel der vernichtenden Kritik: Sie zeigten, daß sie Konzepte enthielt, die wir heute als barbarisch betrachten, und daß sie die Tyrannei sanktionierte. „Wir finden in allen Religionen der Erde“, sagte Holbach,

„einen Gott der Heeren“, einen „eifersüchtigen Gott“, einen „rächenden Gott“, einen „vernichtenden Gott“, einen „Gott“, der mit dem Gemetzel erfreut ist und dem seine Verehrer es als Pflicht betrachten, zu diesem Geschmack zu dienen ... Der Mensch ... glaubt sich gezwungen, sich unter den Joch seines Gottes zu biegen, den er nur durch die sagenhaften Darstellungen kennt, die seine Minister geben, die, nachdem sie jeden unglücklichen Sterblichen in den Ketten des Vorurteils binden oder ihn schutzlos den Tyrannen überlassen, nicht weniger furchtbar sind als die Götter, deren Vertreter auf Erden sie sind. [6]

Indem er von „allen Religionen der Erde“ spricht, verallgemeinert er übertrieben aus der Bibel. Daß der Gott der Bibel aber mit dem Gemetzel erfreut ist, ist jedem offensichtlich, der die Bibel mit einem Verstand liest, der nicht durch die unkritische Ehrfurcht eingeschlafen ist. Der Herr befiehlt den Israeliten, die von anderen Völkern besetzten Länder zu beschlagnahmen, und ihnen verspricht, er werde ihnen in ihren Schlachten helfen. „Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des Herrn Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde“, prahlte er dem Mose.

... ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst ...; denn du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er, (2. Mose 34: 10–14) [7]

„In den Städten dieser Völker hier, die dir der Herr, dein Gott, zum Erbe geben wird“, sagt er anderswo, „sollst du nichts leben lassen, was Odem hat.“ (5. Mose 20: 16)

Die Israeliten betrachteten es tatsächlich als ihr Pflicht, diesen eifersüchtigen Gott nach seinem Geschmack zu dienen. Bevor sie in den Schlacht mit den Kanaanitern traten, „gelobte Israel dem Herrn eine Gelübde und sprach: Wenn du dies Volk in meine Hand gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken. Und der Herr hörte auf die Stimme Israels und gab die Kanaanitern in ihre Hand und sie vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Städten und man nannte die Gegend Hormah.“ (4. Mose 21: 2–3) Die frommen Redakteure der Good News Bible erklären, daß jedes bedingungslose Geweihte völlig dem Herrn gehörte und nicht benutzt werden durfte; man hatte es zerstören müssen“, und das „Hormah“ auf Hebräisch „Zerstörung“ bedeutet.

Genau wie er seinem auserwählten Volk half, vorausgesetzt, daß sie ihm andere Völker aufopferten, die andere Stammesgottheiten anbeteten, so auch half er seinen Propheten, als ihre Würde (und die des von ihnen gedienten Herrn) verletzt wurde. Die Grausamkeit des Propheten Elisa wäre entsetzlich, wenn man die naiv erzählte Geschichte seiner Begegnung mit einigen Kindern ernst nehmen könnte:

Er ging hinauf nach Bethel. Und als er den Weg hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! Und er wandte sich um, und als er sie sah, verfluchte er sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen zweiundvierzig von den Kindern (2. Könige 2: 23-24)

Der Moral dieser Geschichte ist klar: Das wird den Kleinen eine Lektion erteilen!

Zu Zeiten kamen aber die Israeliten ihrem Gott in der Heftigkeit nicht ganz gleich. als sie alle Männer der Midianiter töteten, ihre Habe plünderten, ihre Städte zum Boden niederbrannten und ihre Frauen und Kinder gefangennahmen, erklärte Mose, der vom Herrn angewiesen worden war, die Midianiter zu strafen:„Warum habt ihr alle Frauen und Kinder leben lassen? ... tötet nun alles, was männlich ist, unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die laßt für euch leben. (4. Mose 31: 15–18) Der Herr billigte offensichtlich das Gebot Moses, da, weit entfernt davon, ihn dafür zu rügen, er ihm detaillierte Anweisungen darüber gab, wie die Beute zu teilen sei, mit einem bestimmten Anteil der Rinder, der Esel, der Schafe und der Jungfrauen, der ihm zugeteilt werden sollte. (4. Mose 31: 25–30)

Was bedeutet die Zuteilung der Jungfrauen dem Gott? Moderne Studenten der Bibel stellen fest, daß, während das Alte Testament in einigen Passagen die Menschenopfergabe verurteilt, in anderen Passagen es die Praxis sanktioniert; [8] hier ist eine solche Passage. Eine andere ist 3. Mose 27: 28–29:

Man soll Gebanntes nicht verkaufen oder ablösen, das jemand dem Herrn durch einen Bann geweiht hat, von allem, was sein ist, es seien Menschen, Vieh oder Erbacker ... Man soll auch keinen gebannten Menschen loskaufen; er soll des Todes sterben.

Bevor Jephthah in den Schlacht trat, gelobte er dem Herrn:

Gibst du die Ammoniter in meine Hand, so soll, was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, dem Herrn gehören, und ich will’s als Brandopfer darbringen.

Auf seinem Rückkehr nach Hause wurde der siegreiche Fiat von seiner eigenen Tochter getroffen. Er rief aus: „Ich habe meinen Mund aufgetan vor dem Herrn und kann’s nicht widerrufen.“ „Er tat ihr, wie er gelobt hatte, und sie hatte nie einen Mann erkannt.“ (Richter 11: 30–31, 35, 39) Angesichts dieser Passage ist es klar, daß die midianitischen Jungfrauen, die dem Gott zugeteilt wurden, als Brandopfer aufgeopfert wurden, wie auch die Rinder, die Esel und die Schafe.

Und was meinte Mose, als er den Israeliten sagte, sie sollten die Mädchen, die unberührt seien, für sich leben lassen? Thomas Paine, der große amerikanisch-revolutionäre Propagandist und Deist, ein Schüler der Enzyklopädisten, verstand es als die Vergewaltigung der Jungfrauen und verurteilte die Unmenschlichkeit des vorgegebenen Worts Gottes. Er wurde von Richard Watson, dem Bischof von Llandaff und dem königlichen Professor der Theologie bei der Universität Cambridge, bestritten, der den Glauben verteidigte. Die Painesche Interpretation sei, sagte der Bischof, die Deutung eines bösen Ungläubigen. „Beweisen Sie das“, erklärte er inbrünstig, während er Paine als „Sie Kind des Teufels“ denunzierte, „und ich werde anerkennen, daß die Bibel das ist, was Sie sie genannt haben – ein Buch der Lügen, der Schlechtigkeit und der Blasphemie“. [9] Was eigentlich gemeint wurde, sei seiner Meinung nach, daß die jungen Frauen zu Sklavinnen gemacht worden seien. Das würde nach Ansicht des werten Bischofs den moralischen Ruf der Bibel wahren.

Obwohl er Professor der Theologie mit einem vom König selbst gestifteten Lehrstuhl war, während sein Gegner nur ein Rebell mit einer Mittelschulbildung war, übersah der Bischof die Worten von Mose in 5. Mose 21: 10-14:

Wenn du in einen Krieg ziehst gegen deine Feinde und der Herr, dein Gott, gibt sie dir in deine Hände, daß du gefangene von ihnen wegführst, und siehst unter den Gefangenen ein schönes Mädchen und gewinnst sie lieb, daß du ihr zur Frau nimmst ..., laß sie in deinem Hause sein und einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter beweinen. Danach geh zu ihr und nimm sie zur Ehe und laß sie deine Frau sein. wenn du aber kein Gefallen mehr an ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will; du sollst sie aber nicht um Geld verkaufen oder als Sklavin behandeln, weil du zu ihr eingegangen bist.

So wird Gott dazu gebracht, die Vergewaltigung und das Konkubinat zu sanktionieren, vorausgesetzt, daß es den Frauen „gnädig“ erlaubt wird, für einen Monat die Eltern zu beweinen, die auf sein Geheiß vom Heer desjenigen niedergemetzelt wurden, der sie gefangengenommen hat, und daß sie freigelassen wird, wenn er sie satt hat.

Nicht alle Führer der Israeliten waren so sorgfältig darüber, die blutigen Anweisungen Gottes zu gehorchen wie Mose. Der Prophet Samuel sagte Saul:

Höre nun auf das Wort des Herrn ... Zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was er hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder Schafe, Kamele und Esel. (1. Samuel 15: 1-3)

Aber Saul verheimlichte dem Herrn etwas, indem er einige Sachen für sich behielt. Obwohl „an allem Volk vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwerts“, verschonte er „[König] Agag und die besten Schafe und Rinder“. (1. Samuel 15: 9) Folglich kam Samuel zurück vom Tode, um Saul zu sagen, er werde von den Philistern bedrängt, weil er sich den Zorn Gottes zugezogen habe: „Weil du die Stimme des Herrn nicht gehorcht und seinen grimmigen Zorn nicht an Amalek vollstreckt hast, darum hat der Herr dir das jetzt getan.“ (1. Samuel 28: 18)

Gott war der König der Könige, der durch Terror herrschte. So grimmig war er, daß er einen Mann erschlug, der während des Transports der heiligen Bundeslade sie versehentlich berührte, nachdem er stolperte. (2. Samuel 6: 6–8) Die von ihm zu Mose gegebenen Gesetze, die das Volk Israel einhalten sollte, einschließlich der Bezahlung einer Steuer für die Instandhaltung eines Stellst für die Gegenwart des Herrn, eine Steuer, die jeder als „ein Sühnegeld ..., um sein Leben auszulösen“, geben sollte (2. Mose 30: 12), wurden mit den grausigsten Bedrohungen gegen diejenigen überreicht, die es wagen sollten, sie zu verletzen. Der Herr sagte:

Werdet ihr mir aber nicht gehorchen ..., so will auch ich euch dieses tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Auszehrung und Fieber, daß euch die Augen erlöschen, und das leben hinschwindet ... werdet ihr mir aber auch dann im Grimm zuwiderhandeln und will euch siebenfältig mehr strafen um eurer Sünden willen, daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen. (3. Mose 26: 14-29)

Die unterwürfigen Untertanen von Despoten mögen sehr gerne ihnen erzählen, nicht nur wie groß sie seien, sondern auch wie gnädig, indem sie ihre Strenge ihren Günstlingen gegenüber mildern, und die Despoten akzeptieren dankbar diese schmeichlerische Achtung von sich selbst. solcher war der Gott der Israeliten:

Und der Herr ... rief aus: Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue ..., aber ungestraft läßt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter Heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied! (2. Mose 34: 6–7)

Man wird am harten Geschäftsleiter erinnert, der seine „Angestellten-Sklaven“ tyrannisiert und dann ihnen sagt:„Naja, Leute. Bislang habt ihr es ziemlich leicht gehabt, aber ich bin eures Herumtrödelns müde. Von hier aus bin ich nicht mehr der Nette!“

Der Gott des Neuen Testaments redet noch mehr über Liebe und Gnade, aber nichtsdestoweniger kündigt er in der Manier des Alten Testaments eine göttliche Verwüstung von Jerusalem an, die Säuglinge sowie ihre Eltern treffen werde. „Denn das sind die Tage der Vergeltung“, sagt Jesus,

daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist. Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden und Zorn über dies Volk kommen. (Lukas 21: 22–23)

Der Gott des Neuen Testaments führt außerdem einen neuen und noch größeren Terror ein: die ewige Qual nach dem Tod. „Der Menschensohn“, sagt Jesus, „wird seine Engel senden, und sie werden ... sie [alle Sünder] in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappen sein.“ (Matthäus 13: 41–42) Paulus legt dar, „der Herr Jesus“ werde „sich offenbaren ... vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben ...“ (2. Thessaloniker 1: 7–9) Diejenigen, die die Gottheit Christi nicht akzeptieren, werden deshalb den ewigen Höllenqualen übergeben. Kurz gesagt, freut euch in den guten Nachrichten – oder fahrt zur Hölle!

Diese Doktrin wurde jahrhundertelang akzeptiert – wie sie immer noch von Millionen Fundamentalisten akzeptiert wird –, während gleichzeitig die Gnade und Güte Gottes gerühmt wurde. Wir können aber die einfache Frage stellen: Was würden wir von einem Vater denken, der, was auch immer die Missetaten seiner Kinder wären, sie bestrafte, indem er sie Flammen sogar für einen Augenblick aussetzte? Und trotzdem wir uns erzählt, „unser himmlischer Vater“ quält ewig die Menschen, um die er so besorgt ist!

Die katholische Kirche, die sich als das Wirken Christi betrachtet, behauptete, sie halte in den Händen die Schlüssel zum zukünftigen Leben. Nur durch ihre Sakramente dürfe man den Himmel erreichen. Obwohl die protestantischen Bewegung dieses Monopol brach, lieferte sie, wie Holbach sagt, die Menschheit in „die absolute Gewalt der Tyrannen“. Während der Zeit der absolutistischen Monarchie wurde der König als das Bildnis und das Symbol Gottes, sein Stellvertreter auf Erden betrachtet. Wie tyrannisch auch immer er sein möge, sei die Rebellion gegen ihn eine verabscheuungswürdige Sünde, ein Verstoß gegen die göttlich gestiftete Ordnung. „Ich werde mich immer auf der Seite desjenigen stellen, wie ungerecht auch immer, der unter der Rebellion leidet, und gegen ihn, der rebelliert, wie gerecht auch immer.“ So auch erklärte Calvin:„Wenn wir von einem unmenschlichen Prinz bedrückt oder von einem verschwenderischen oder einen habsüchtigen beraubt und geplündert werden, laß uns an unsere eigenen Sünden gegen Gott erinnern, die zweifellos durch diese Plagen gezüchtigt werden.“ [10] Die amerikanischen Rebellen gegen George III. leugneten selbstverständlich diese Theorie des Gottesgnadentums, indem sie beanspruchten, ein Volk dürfe eine Regierung „ändern“ oder „abschaffen“, die gegen seine „unveräußerlichen Rechte“ verstoße. Ihre Führer, zum großen teil Deisten und Freidenker [11], holten ihr Ideenarsenal vom Rationalismus der Aufklärung. [12]

 

 

Die Religion fordert die Unwissenheit

Den Denkern der Aufklärung nach entstehen religiöse Ängste aus der Unwissenheit und nähren sich von dieser Unwissenheit, indem sie das Denken lähmen. „Wie könnte der menschliche Geist“, fragt Holbach (S.ix), „beträchtlichen Fortschritt machen, während er von schrecklichen Phantomen gequält und von Männern geführt wird, die ein Interesse daran haben, seine Unwissenheit und Ängste aufrechtzuerhalten?“

Das religiöse Verbot des Wissens drückt sich durch den Befehl Gottes an Adam, er sollte nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen. Aber Eva „sah ..., daß er ... verlockend [war], weil er klug machte“. (1. Mose 3: 6) Die Reaktion Gottes ist die des Despoten, der fürchtet, die Aufklärung seiner Untertanen bedrohe seine Macht. „Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ (1. Mose 3: 22)

So auch fürchtet er, wenn die Menschen den Turm zu Babel aufbauen, um den Himmel zu erreichen. „Dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie vorgenommen haben zu tun.“ (1. Mose 11: 6) Er begegnet der Drohung, daß sie Menschen Wissen erwerben, indem er ihre Kommunikationsmittel (ihre gemeinsame Sprache) zerstört und sie gegeneinander setzt, indem er die traditionelle Despotendevise: „Teile und herrsche“, benutzt.

Die Vorstellung, daß eine zu dreiste Untersuchung des Verlaufs des Natur gefährlich sei, wurde Teil des christlichen Denkens. Im Mittelalter wurden Ärzte mißtrauisch betrachtet, besonders im Falle, daß sie Anhänger von Avicenna und Averroës, den berühmten islamischen Philosophen und medizinischen Autoritäten, waren. Obwohl die Medizin in einem sehr primitiven Zustand war, machte bloß die Tatsache, daß Menschen Krankheit als etwas anders betrachteten als Besessenheit durch Dämonen oder Plagen von Gott, wie in der Bibel betrachtet, sie irgendwie zu gefährlichen Personen. Daher der Spruch: „Wo es drei Ärzte gibt, gibt es zwei Atheisten.“ John von Salisbury, der englische scholastische Philosoph, verurteilte Ärzte, die „zuviel der Natur zuschreiben, den Urheber der Natur fallenlassen“. [13]

Während der Renaissance wurde das Thema der Gefahren der Suche nach dem wissen in der Legende von Faustus dem gelehrten angeklungen, der seine Seele dem Teufel verkaufte, um ein Kenntnis der Schwarzen Magie zu bekommen. Dies war eine Zeit, wo die Wissenschaft darum kämpfte, aus der Magie zu entstehen, und mit ihr verwechselt wurde. Die Legende, basiert auf Geschichten über einen wandernden Nekromanten, Georg Faustus, der mit Johann Wust verwechselt wurde, einem frühen Drucker und dadurch einer von vielen als fragwürdig betrachteten Person, drückt die Faszination der neu eröffnenden Perspektiven sowie die Furcht davor aus, zu ihr vorzuwagen.

Die Katholische Kirche verbot streng wissenschaftliche Untersuchungen und Theorien der Natur, die ihre Autorität und Dogma drohten. Galilei wurde unter Androhung der Todesstrafe dazu gezwungen, seinen Glauben abzuschwören, die Erde bewege sich um die Sonne. Sein Ergebnis der Sonnenflecken wurde verurteilt, weil es zeige, daß das Werk Gottes Mängel habe. Es wurde verboten, diese Entdeckung des Fernrohrs in katholischen Universitäten zu lehren. In einigen dauerte das Verbot Jahrhunderte. [14] Werke, die die Theorie von Kopernikus und Galilei unterstützten, daß die Erde sich um die sonne bewegte, blieben bis 1835 auf dem kirchlichen Index der Bücher, die die Gläubigen nicht lesen durften. Kopernikus und Galilei teilten diese Ehre mit Cervantes, Descartes, Pascal, Swift und Stendhal.

Die Katholische Kirche war nicht die einzige, die sich der neuen Astronomie entgegenstellte, weil sie in Konflikt mit der Bibel stand. „Dieser Dummkopf“, sagte Luther über Kopernikus, „will die ganze Wissenschaft der Astronomie umkehren; Aber die Heilige Schrift sagt uns, Josua befahl die Sonne stillzustehen und nicht die Erde.“ Calvin zitierte: „Er hat den Erdkreis gegründet, daß er nicht wankt“ (Psalm 93: 1), und erklärte: „Wer wird wagen, die Autorität des Kopernikus über die des heiligen Geistes zu stellen?“ [15]

Katholische sowie protestantische Behörden verbrannten Ketzer auf dem Scheiterhaufen und lieferten dadurch Märtyrer in der Geschichte des freien Denkens. Giordano Bruno, der sich für Kopernikus eintrat und das Studium der Natur ohne Rücksicht auf die Autorität befürwortete, wurde hingerichtet, weil u.a. er über das Leben auf anderen Planeten in einem unendlichen all spekulierte. Denn, es wurde darauf hingewiesen, wenn Christus auf der Erde erschienen sei, um für die Sünden der Menschen gekreuzigt zu werden, hätte er sich auch nicht dazu bewegen lassen, die gleichen Qualen auf zahllosen anderen Planeten zu leiden? Wir hätten dann einen Gott, der nur existiere, um zu leiden, und eine Menschheit, die keinen einmaligen Platz im Plan der Dinge habe. So wurde auch Servetus, der Arzt und Philosoph, der nah daran kam, Harvey bei der Entdeckung des Blutkreislaufs zuvorzukommen, im Calvinschen Genf den Flammen übergeben. Eine gegen ihn angebrachte Anklage hieß, daß in seinem Werk über die Geographie er die Wahrheit Moses angegriffen habe.

Die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen als Strafe für intellektuelle Differenzen wurde durch Gottes Verbrauch der Höllenfeuer für den gleichen Zweck sanktioniert. Die „blutige Maria“, die katholische englische Königin des 16. Jahrhunderts erklärte: „Da die Seelen derjenigen im Jenseits ewig in der Hölle brennen sollen, kann es nichts richtigeres geben, als daß ich die göttliche Rache nachahme, indem ich sie auf Erden brenne.“ [16] Die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen war nicht auf wenige führende Ketzer begrenzt: Es ist von vielen Autoritäten geschätzt worden, daß zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert mehrere Millionen Menschen, hauptsächlich Frauen, wegen Hexerei zum Tode verbrannt wurden. die Verfolgung der vermutlichen Hexen hat vielleicht seinen Ursprung in den Versuchen gehabt, die Reste des alten Heidentums unter den einfachen Leuten auszurotten. [17] Nachdem sie von der Katholischen Kirche angefangen wurde, wurde sie von Protestanten wiederaufgelebt und verstärkt. die suche nach Hexen wurde mit einem Eifer durchgeführt, der jede alte Dorffrau leicht davon verdächtig machte, eine Agentin des Teufels zu sein. Viele Opferinnen waren anscheinend Anwenderinnen einer empirischen Volksmedizin, die dem Berufsstand der Ärzte gegenüberstand, die sich auf alte Autoritäten verließen und religiösen Kontrollen unterworfen waren. [18] Die Manie des Hexenjagens dauerte bis ins 18. Jahrhundert, wo John Wesley, der Gründer des Methodismus, nachdem er 2. Mose 22: 17 zitierte: „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“, erklärte: „Die Hexerei aufzugeben, heißt in Wirklichkeit das Aufgeben der Bibel.“ [19]

Der „Krieg zwischen der Wissenschaft und der Religion“, wie er von den rationalistischen Nachfolgern der Philosophen der Aufklärung genannt wurde, ging bis ins 19. Jahrhundert weiter, wo die Ergebnisse der Geologen abgelehnt wurden, weil sie der Bibel widersprachen. Man wehrte sich auch gegen die Darwinsche Evolutionstheorie aus dem gleichen Grund. Im 20. Jahrhundert verursachte das Gesetz des Bundesstaats Tennessee, das das Lehren der Doktrin der Evolution verbot, den berühmten Scopes-Prozeß, bei dem William Jennings Bryan, der die Behauptung leugnete, die Menschen hätten affenähnliche Ahnen, von Clarence Darrow zum Affen gemacht wurde. Nachdem er von Darrow mit solchen peinlichen Fragen konfrontiert wurde wie: Wie bekam Kain seine Frau?, da die Bibel sagt, die einzigen Leute auf Erden zu dieser Zeit seien Adam, Eva, Kain und Abel gewesen, und: Wie hat die Sonne am vierten Tag der Schöpfung geschaffen werden können, wie von der Bibel behauptet?, wenn wir die Äußerung akzeptieren sollten: „Da ward Abend und Morgen der erste Tag“ (1. Mose, 1: 4), konnte Bryan nur stur seinen Glauben wiederholen. [20]

Heute, nachdem sie dies Niederlage gelitten haben, schlagen die Religionisten einen anderen Kurs ein. Der Doktrin der Schöpfung beanspruchen sie, sollte per Gesetz die „gleiche Zeit“ in den Schulen wie der Doktrin der Evolution gewährt werden. Was das bedeutet, ist, daß Biologen in Schulbüchern und Lehrer in Lehrzimmern eine Doktrin, die sie überhaupt nicht als gültig akzeptieren, als von der gleichen Gültigkeit wie die Theorie der Evolution darstellen. Es ähnelt sich den Bedingungen, unter denen Galilei, bevor das Papsttum in an die Kandare nahm, erlaubt wurde, über die Kopernikanische Theorie zu schreiben, vorausgesetzt, daß er sie als „mathematische Möglichkeit“ darstellte wie die aristotelische Theorie, die die Autorität der heiligen Schrift hatte, um sie zu unterstützen.

Genau wie die Beweise des Fernrohrs abgelegt wurden, so wird der Berg der Beweise, die die Theorie der Evolution verifizieren, abgelegt (hier mindesten stimmt es, daß der Glaube Berge versetzt) auf Grund der kontinuierlichen Differenzen zwischen Wissenschaftlern über die Mechanismen der Evolution. Da die Theorie der Evolution nicht das absolute Wissen gibt, das von der Religion beansprucht wird (die Wissenschaft macht ständig neue Verbesserungen und schreitet zu neuen Komplexitäten fort), wird als „bloß eine Theorie“ abgetan, wie die kopernikanische Theorie als bloß eine mathematischen Spekulation abgetan wurde. Aber dieses abtun ist keine Offenheit zu neuem wissen, sondern ein Mittel, das heutige Wissen zu ignorieren, wodurch wir zu neuem Wissen fortschreiten. Sie behauptet, keine wissenschaftliche Doktrin dürfe für die bare Münze genommen [1*] werden (was kein wissenschaftlicher Philosoph je tun würde), um das Evangelium als Wissenschaft zu nehmen. [21]

 

 

Die Materie ist ewig: Das Universum braucht keine Götter

Die furchterregenden Götter der Religion, meinte Holbach, seien bloß die Produkte der verängstigten Phantasie der Menschen angesichts eines Universums, das sie nicht verstünde und das ständig sie mit Katastrophen heimsuchte. Die Religion versuchte diese Katastrophen sowie die Ordnung der Natur dadurch zu erklären, daß sie sich auf diese Götter bezöge. Aber in Wirklichkeit „beweisen die Erscheinung der Natur das Bestehen eines Gottes nur einigen Voreingenommenen, denen früher gelehrt worden ist, die Finger Gottes in allem zu betrachten, dessen Mechanismus sie in Verlegenheit bringen könnte. In den Wundern der Natur sieht der unvoreingenommene Philosoph nichts außer der Gewalt der Natur, den permanenten unterschiedlichen Gesetzen, den notwendigen Wirkungen der verschiedenen Kombinationen der unbegrenzt abwechslungsreich gestalteten Materie“. „Die Natur, sagen Sie, sei ohne einen Gott völlig unerklärbar. Das ist zu sagen, daß, um zu erklären, was Sie sehr wenig verstehen, Sie eine Ursache brauchen, die Sie überhaupt nicht verstehen.“ (S.26, 27) Die Lösung zur Unwissenheit der Menschen bestehe nicht darin, alles Ungewußtes dem Gott zuzuschreiben, sondern zu versuchen, die Gesetze der Natur zu entdecken.

Die Religion hat nach und nach Erklärungen der natürlichen Erscheinungen durch die Erwähnung von übernatürlichen Ursachen aufgeben müssen. Zur Zeit Shakespeares nur einige Jahrhunderte her meinte man, der Wahnsinn sei die Besessenheit durch Dämonen oder Erdbeben und Pest seien Strafen der Rache Gottes. Luther erklärte: „Die Heiden schreiben, der Komet entsteht vielleicht aus natürlichen Ursachen, aber Gott schafft keinen, der nicht eine sichere Katastrophe vorhersagt.“ [22] Als aber die Wissenschaft die Bewegung von Kometen voraussagen, Pest verhindern und gegen Erdbeben warnen konnte, konnte man diese nicht mehr dem Willen Gottes zuschreiben. trotzdem gibt es restliche religiöse Denkgewohnheiten, die sich zu Zeiten natürlicher Katastrophen in den Gebeten der Geistlichen, worin man die Barmherzigkeit Gottes verlangt, in Versicherungspolicen, die von solchen Katastrophen als „höherer Gewalt“ sprechen, und in der Äußerung von Anita Bryant, daß die kalifornische Dürre von 1978 eine Strafe für die wuchernde Homosexualität in San Francisco sei, erscheinen. Hier, wie immer, gibt es die biblische Voraussetzung, daß ein „gerechter“ Gott von einer kollektiven Bestrafung Gebrauch mache, die auf die Unschuldigen sowie auf die „Schuldigen“ falle.

In Wirklichkeit, sagte Holbach (S.28–31),

... hat die Materie ... die Macht, sich zu bewegen; und um zu wirken, braucht die Natur keine bewegende Kraft ... Darüber erstaunt zu sein, daß eine bestimmte Ordnung in der Welt herrscht, bedeutet überrascht zu sein, daß die gleichen Ursachen ständig die gleichen Auswirkungen produzieren. Über Unordnung empört zu sein, bedeutete, daß man vergißt, daß, wenn Sachen sich ändern oder in ihren Aktionen unterbrochen werden, die Auswirkungen nicht mehr die gleichen sein können.

Was uns als scheint (weil es ungewöhnlich ist oder weil es den Menschen beunruhigend ist), ist ebensoviel das Ergebnis der Gesetze der Natur als alles andere. Naturgesetze beschreiben, wie die Materie sich als Ergebnis aller umgewälzten Faktoren bewegt, was uns deshalb ermöglicht, wenn wir diese Faktoren ändern, den Prozeß zu ändern; sie sind nicht einfache Behauptungen, daß, das, was in der Vergangenheit passiert sei, in der Zukunft passieren werde.

Eine verlängerte Trockenperiode bedeutet ebensowenig, daß Gott über Kalifornier verärgert sei, als das gewöhnliche Klima Kaliforniens bedeutet, daß Gott Kalifornier lieber als New Yorker habe. Und wenn trotz beschränkten Erfolgen mit dem „Impfen“ von Wolken wir noch nicht weit genug mit der Beeinflussung des Wetters gekommen sind, scheint es, daß wir wahrscheinlicher es machen könnten, wenn wir mit der klimatologischen Forschung weitergingen, als wenn wir die Homosexualität verböten. Schließlich, wenn Anita Bryants Erklärung der kalifornischen Dürre richtig sein sollte, hat Gott selbst sehr bald seine Bemühungen darüber, etwas über das Bestehen der Homosexuellen zu tun, aufgegeben, da die Dürre zu Ende kam, ohne daß sich der homosexuelle Lebensstil geändert hatte.

Man hat argumentiert, daß Naturgesetze die Existenz eines Gesetzgebers impliziere, das bar verwirrt das Naturgesetz mit menschlichen Gesetzen. Menschliche Gesetze sind Erlasse, die man gehorchen kann oder nicht. Naturgesetze muß man aber gehorchen, denn in Wirklichkeit sie nicht Erlasse sind, sondern Beschreibungen davon, wie Sachen tatsächlich funktionieren. Als solche setzen sie keinen Gesetzgeber voraus. [23]

Man hat auch argumentiert, es habe jenen Schöpfer des Universums geben müssen, der alles in Gang gesetzt habe. Das ist die sogenannte erste Ursache der Dinge. Von hier aus springt das Argument zur Schlußfolgerung hinüber, dieser Schöpfer müsse allweise, allwissend und allgut sein, was überhaupt nicht daraus folgt. Aber jedenfalls ist der Gottesbeweis durch die Vorstellung der ersten Ursache der Dinge bedeutungslos. „Das Wort ‚Ursache‘ bezeichnet ein Verhältnis zwischen Sachen und ist nicht anwendbar, wenn es nur mit einer Sache zu tun hat.“ [24] Die Frage zu stellen: „Wer machte das Universum?“ oder „Wie kam das Universum zustande?“, ist ebenso bedeutungslos wie die Frage: „Könnte es einen Vater geben, der nie ein Kind zeugte?“

Wenn es legitim ist zu sagen, das Universum hätte geschaffen werden müssen, dann ist es ebenso legitim zu sagen, der Schöpfer hätte auch geschaffen werden müssen, und die erste Ursache stellt sich eigentlich nicht als die erste Ursache heraus. diejenigen, die behaupten, es sei nicht legitim, so eine Frage über den Schöpfer zu stellen, ziehen sich von der Logik ins Dogma zurück. Wenn sie behaupten, Gott sei seine eigene Ursache, ist ihre Behauptung, wie der Wissenschaftsphilosoph Ernest Nagel erklärt, „bloß eine unklare Darlegung der Gründe, weswegen Wissenschaftler das erste ‚Warum‘ über das Bestehen der Welt las unverständlich betrachten.“ [25]

Alles im Universum hat einen Ursprung, den man herausfinden kann, aber das Universum selbst ist die Totalität der Dinge und nicht bloß ein Ding, dessen Ursprung eine Erklärung braucht. Die Vorstellung, daß eine Unendlichkeit von aufeinanderfolgenden Zuständen logisch unmöglich sei, stimmt nur, wenn man darauf besteht, sie sollte beendet werden, d.h. sie hätte einen Anfang haben müssen, was genau der Streitpunkt. aber eine solche Behauptung wäre falsch.

Die Unendlichkeit der Zeit in beiden Richtungen bietet keine Schwierigkeiten zum Verstand. Wir wissen, daß die Reihe der Zahlen kein ende hat, daß für jede Zahl es eine noch größere Zahl gibt. Wenn man die negativen Zahlen einschließt, hat die Reihe der Zahlen auch keinen Anfang; für jede Zahl gibt es eine kleinere Zahl. Unendliche Serien ohne Anfang und ohne ende sind in der Mathematik erfolgreich behandelt worden; in ihnen gibt es nichts paradoxes. der Einwand, es hätte ein erstes Ereignis geben müssen, ist die Haltung eines ungeschulten Geistes. [26]

Wenn man nichtsdestoweniger voraussetzt, das Universum sei von Gott geschaffen, muß man fragen, woraus er das Universum machte, Fall nichts vor der Schöpfung existierte. Etwas kann man nicht aus dem Nichts machen: Das ist ein Widerspruch an sich.

Die Macht – es macht nichts wieviel – hat nichts damit zu tun, Widersprüche an sich wie quadratische Kreise oder Schöpfung aus dem Nichts zu schaffen ... die ganze Macht, die ein Gott je haben könnte, könnte nicht etwas (die Materie) aus dem Nichts schaffen. [27]

Das wäre ein Widerspruch an sich ähnlich mit der Behauptung, Gott könne in seiner Allmacht einen Stein schaffen, der so schwer sei, daß er selbst ihn nicht heben könne. Die Allmacht, wen sie überhaupt eine Bedeutung haben sollte, kann nicht solche Widersprüche an sich einschließen, sondern muß sich auf logische Möglichkeiten beziehen.

Falls aber Gott das Universum aus bestehender Materie geschaffen habe, dann gibt es keine Notwendigkeit eines Gottes. Wenn man nicht Einwände gegen die Vorstellung eines ewigen Gottes erhebt, kann man auch nicht Einwände gegen die Vorstellung der ewigen Materie erheben. Unsere Beobachtungen zeigen, die Materie ändert sich ständig nach ihren Gesetzen und erzeugt selbst das Leben, einschließlich dem intelligenten Leben, das sich nach dem Gesetz der natürlichen Evolution weiterverändert.

die materialistische Behauptung, das Universum erzeuge das Leben ohne jede Form des göttlichen Handelns, wird von der neuesten Arbeit in der Biochemie bestätigt. Im Christian Science Monitor sprach erstaunlicherweise der Wissenschaftsredakteur, Robert C. Cowes, (7. November 1978) von der „wachsenden Überzeugung“ unter Wissenschaftlern, „daß das Leben unvermeidlich und wahrscheinlich Universal ist“, und erklärte, der Nobelpreisträger und Chemiker Melvin Calvin habe „die allgemeine wissenschaftliche Meinung“ mit seinen Worten zusammengefaßt: „Das leben ist eine logische Konsequenz bekannter chemischer Prinzipien, die auf die atomare Zusammensetzung des Universums wirken.“ [28] Diese Schlußfolgerung, die unter anderen Studien von Experimenten, die die Bedingungen der Urerde simulieren, und von den Beobachtungen von Astronomen gezogen wird, hat dazu veranlaßt, daß Radiosignale ins all, die von der Regierung subventioniert werden, gesendet werden, um intelligente außerirdische Lebensformen auszusuchen.

Zusätzlich zum Argument der ersten Ursache, haben Theologen zwei andere Hauptargumente benutzt: das Argument von der Konstruktion und das Argument von der universalen Einigkeit. Die Welt sei so herrlich ordentlich, sagt man, daß man voraussetzen müsse, sie sei gemäß einer Absicht geschaffen worden. Darauf antwortet Holbach; „Was ein Wesen als Ordnung betrachtet, betrachtet ein anderes als Unordnung.“ Ordnung und Absicht sind menschliche Begriffe, die im Universum außer dem Menschen keine Bedeutung haben: Das durch eine Teleologie gerichtete Universum ist eine menschliche Projektion.

Eine Lieblingsanalogie, die von denen benutzt wurde, die das Argument von der Konstruktion ins Feld führten, war die von einem Mann, der in der Wüste eine Uhr fände. Er wüßte vom komplizierten Mechanismus, daß jemand sie hätte machen müssen, auch wenn er keine andere Beweise von Menschen um sich sähe. so sei es, wenn man den bedeutend größeren und komplizierteren Mechanismus betrachte, der das Universum ist. Aber wie Holbachs Zeitgenosse, der skeptische Philosoph Hume, darauf hinwies, gilt diese Analogie nicht: Man kann nicht Zweck im Universum aus einem Vergleich mit künstlichen [von Menschen hergestellten] Gegenständen folgern. der Mann in der Wüste könnte das Bestehen von anderen Menschen im Gebiet folgern, weil er andere Uhren oder Gegenstände, die Uhren ähnelten und von Menschen hergestellt worden wären, gesehen hätte, aber keiner von uns hat Götter dabei gesehen, als sie Universen schufen. [29] Wie der amerikanischer Philosoph Charles Peirce in einem oft zitierten Satz sagte: „Universen sind so zahlreich wie Brombeeren.“

Holbach veranschaulichte den Punkt, daß Absicht eine menschliche Anordnung auf daß Universum ist, indem er die Geschichte über einen Heiligen aus dem Osten erzählte, der. als er das Wasser trank, die Datteln aß und die Schönheit einer Oase in der Wüste betrachtete, erklärte: „O Allah! Wie groß ist deine Güte den Kindern der Menschen!“ Aber dann, als er sich nach Mekka begab, beobachtete er einen Wolf, der bei den Leichen auf einem Schlachtfeld schmarotzte, und durch die Kraft seiner Weisheit verstand er, was der Wolf sagte: „Durch eine Wirkung deiner Vorsorge, die über deine Schöpfungen wacht, schneiden diese Zerstörer unserer Rasse sich gegenseitig die Kehle und liefern uns üppiges essen. O Allah. Wie groß ist deine Güte den Kindern der Wölfe!“ Menschen, die glauben, das Universum sei ihnen zugute geschaffen worden, und Gott bei Mahlzeiten für das Essen bedanken, das Menschen durch Anwendung der Kräfte der Natur gezüchtet haben, haben ebensowenig Grund, das zu machen, wie dieser Wolf.

Diejenigen, die sich über die Wunder des menschlichen Körpers wunderten, dessen jeder Teil zu seiner Funktion geeignet wäre, wies Holbach auf seine Defekte und Zusammenbrüche hin. Dabei kam er Helmholtz zuvor, der im 19. Jahrhundert Optik untersuchte und der als Antwort auf der häufig geäußerten theistischen Lobrede über das menschliche Auge als Mechanismus sagte, wenn er der Schöpfer gewesen wäre, hätte die Tatsache ihn verdrossen, daß er ein so defektes Instrument hergestellt hätte. Man könnte auch darauf hinweisen, daß der Blinddarm keinen Zweck dient – wenn man nicht wie Voltaires Doktor Pangloss, der behauptete, die Nase sei geschaffen worden, um Brille zu tragen, voraussetzt, er existiert, um es den Chirurgen zu ermöglichen, Geld zu verdienen. Tatsächlich hat die moderne Biologie gezeigt, der Blinddarm ist ein rudimentäres Organ aus einer früheren Stufe im evolutionären Prozeß, in dem der Mensch wie andere Tiere sich anpaßte, um mit seiner Umwelt zurechtzukommen. Die Tatsache, daß das periphere Blickfeld des Pferdes bei weitem dem des Menschen überlegen ist, bedeutet nicht, daß Gott lieber als Menschen habe, oder daß er Menschen für den Sündenfall Adams strafe; es bedeutet, daß Pferde viel mehr als Menschen vom Sehvermögen und von der Geschwindigkeit abhängen, um mit Gefahren zurechtzukommen. Auf der anderen Seite konnten Menschen durch die Entwicklung ihrer Intelligenz Mikroskope und Fernrohre erfinden, die ihr Sehvermögen millionenfach verbesserten. [30]

Schließlich, in bezug auf dem theistischen Argument, alle Völker von den Wildesten zu den Zivilisiertesten hätte an Göttern oder an einem Gott geglaubt und die Vorstellung einer Gottheit müßte deshalb eine intuitiv erkannte Wahrheit sein, antwortete Holbach, daß, bis die Wissenschaft anders bewies, es allgemein geglaubt wurde, daß die sonne um die Erde kehre. Das hat aber nicht diese weitverbreitete Ansicht richtig gemacht. Der „innere Sinn“ von Gott ist bloß eine Vorstellung, die aus der Zeit der Kindheit der Menschheit vererbt wurde, die aber ihr Wissen vergrößert und dabei ist, ihre kindischen irrationalen Phantasien aufzugeben.

 

 

Widersprüche des Theismus

„Man versichert uns ernsthaft“, sagt Holbach (S.69-70),

das Nichtbestehen Gottes sei nicht bewiesen ... Gibt es etwas, das unvereinbarer ist, mit jeder Vorstellung des gesunden Menschenverstandes als den Glauben, daß ein höchst gutes, weises, gerechtes und mächtiges Wesen die Natur lenke und allein die Bewegungen einer Welt voll mit Torheit, Elend, Verbrechen und Unordnung leite, die er durch ein einziges Wort hätte verhindern oder beseitigen können.

Wenn man an einem allmächtigen Gott glaubt, muß man logischerweise für alle Übel im Universum verantwortlich halten. Die großzügigste Hypothese ist anscheinend, daß es keinen Gott gebe. Der Religionist versucht aber, aus diesem Dilemma zu flüchten auf verschiedenen Weisen, einschließlich der Anrufung der furchtbaren Konsequenzen für diejenigen, die versuchen, die Frage vorzubringen. Man wird am schrecklichen grauenhaften Humor einer Geschichte über eine Gruppe Juden in Auschwitz erinnert. Als sie über die Greuel um sich redeten, stimmten sie zu, daß, da Gott es erlaube, daß solche Übel existierten, er selbst übel sein müsse. Aber gleich am nächsten Tag wurden sie für ihre Blasphemie bestraft: Sie wurden zu den Gaskammern genommen.

Eine theistische Antwort auf das Problem des Übels ist, daß das, was übel Schein, wirklich gut sei, weil es einen höheren Zweck im göttlichen Plan der Dinge diene. Genau wie ein Bild Schatten brauche, um die Wirkung einer strahlenden Farbe hervorzuheben, so seien der Schmerz, das Leiden und andere Übel notwendig um eines höheren Guten willen Aber diese Antwort ist ungerechtfertigte Vermutung: Man könnte ebenso gut argumentieren, daß das , was gut scheine, wirklich übel sei. außerdem, da die Menschheit nicht das größere Bild sehen kann, läßt es die Menschheit um die ästhetische Befriedigung Gottes willen leiden. In Candide machte Voltaire die abschließende vernichtende Bemerkung über die Behauptung, wir leben in „der besten aller möglichen Welten“. Egal welche qualvolle Erfahrungen Candide durchmacht, ist der alberne Doktor Pangloss da, um zu erklären, daß das, was schlecht scheint, wirklich letztendlich gut ist.

Es könnte sein, daß etwas Übel logisch notwendig ist, aber es gibt doch bestimmt eine riesige Menge Übel, die nicht notwendig ist, Übel, dessen Existenz mit der Vorstellung eines allmächtigen wohlwollenden Gottes unvereinbar ist. Wenn die Menschen einen Schmerzsinn haben müssen, um physische gefahren zu vermeiden, bedeutet das, daß die Menschheit die Greuel des Krieges leiden muß, um die Segnungen des Friedens zu schätzen zu wissen? Wenn es notwendig ist, die Abwesenheit der Farbe zu haben, um die Farbe zu schätzen zu wissen, würde nicht ein winziger Welch der Schwärze reichen, um einen Kontrast darzustellen? Ist es notwendig, die Menschen in die schreckliche Düsterkeit des Krieges zu stürzen, so daß sie den Komfort des Lichts und der Wärme zu schätzen wissen? Zu argumentieren, daß es so sein muß, bedeutet, daß man argumentiert wie der Mann, der seinen Kopf gegen die Wand schlug, weil es so gut fühlte, als er aufhörte.

Eine Version der Vorstellung, daß das Übel ein höheres Gutes diene, ist die, worin die Welt als eine Art moralische Turnhalle betrachtet wird. wo man den Charakter durch das Ringen mit dem Übel verstärke. Aber welcher Zweck dient es, wenn ein Baby idiotisch, geisteskrank oder blind geboren ist? Tragen diese Schmerzen zum Aufbau des Charakters? Außerdem ist es schwierig zu sehen, wie das Bestehen der Hakenwurmkrankheit, die Kinder teilnahmslos und apathisch macht, oder der Säuglingsunterernährung, die den Geist abstumpft, so daß die Fähigkeit, moralische Wahlen zu treffen, geschwächt wird, den Charakter stärkt. Religionisten werden argumentieren, solche Bedrängnisse lehren den Eltern die stoische Hinnahme des Willen Gottes. Auch wenn man voraussetzt, das sei für die Eltern gut – und viele werden sagen, eine solche Hinnahme sei selbst eine intellektuelle Abstumpfung und eine Art geistige –, läßt es die Wohlfahrt der Kinder außer Betracht. Die Theorie der moralischen Turnhalle stammt von der Doktrin des freien Willens, der alte Antwort auf dem Übel in einer von einem wohltätigen Gott geschaffenen Welt. Das Übel sei entstanden, sagte man, als Adam und Eva gesündigt hätten, indem sie das Gebot Gottes nicht gehorcht hätten. Als Ergebnis dieser Sünde seien nicht nur ihre Nachkommen mit einer Neigung zum Übel geboren, sondern auch sei die Natur selbst durcheinander gebracht worden, so daß statt in einem paradiesischen Garten Eden zu leben, wir in einer Welt der Dürren, der Orkane und der Erdbeben leben. Das heißt, wie Malcolm X in bezug auf dem Versuch, die Schwarzen für die eigene Situation schuldig zu machen, es nannte, den Opfer zum Täter zu verwandeln. Wenn das Übel erst in die Welt als Ergebnis der Sünde von Adam und Eva gekommen sei, wie kamen sie zunächst einmal dazu, die Sünde des Ungehorsams zu begehen? Außerdem, bevor Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen aßen, wie hätten sie wissen können, es sei böse, Gott nicht zu gehorchen?

Gott wird oft so dargestellt, daß er die zur Sünde neigenden Nachkommen von Adam und Eva mit einer seltsamen Willkürlichkeit behandelt. „Es hätte mich leicht erwischen können“ [wortwörtlich: „Da ohne die Gnade Gottes bin ich“]. [2*] Aber warum verleiht Gott seine Gnade einem, aber enthält sie von einem anderen? Außer der Anklage wegen der Unberechenbarkeit gibt es auch die Frage der Methode Gottes, die Welt zu ordnen, so daß sie nicht der Übung der Tugend dienlich ist. Nehmen wir an, ein Mann hat einen Sohn, der gelegentlich auf Sauftour geht, währenddessen er seine Frau und Kinder mißhandelt. Soll der Mann ständig Alkohol auf seinen Sohn drängen mit der Vorstellung, daß es ihm die Möglichkeit gibt, seinen Charakter zu stärken? Wie groß wäre die Möglichkeit, daß diese Methode Erfolg hätte und was wären die Konsequenzen des Scheiterns für Frau und Kinder? Wäre es nicht besser, zu versuchen Alkohol aus den Händen des Sohnes zu halten, ihm moralische Unterstützung zu geben, so daß er seine Probleme ins Auge blicken könnte, und ihn dazu zu ermutigen, die Ursachen seines Verhaltens mit wissenschaftlicher Hilfe zu suchen, und ihn dadurch ermöglichen, besser mit seinem Verhaltensmuster umzugehen? Ein weiser liebender Vater würde so etwas machen, auch wenn es ein Risiko gäbe, daß der Sohn zum Schluß käme, daß der Vater einen Teil der Verantwortung trüge. Aber unser Himmlischer Vater wird so dargestellt, als ob er in einer Weise handelt, die wir seitens unserer Mitmenschen verurteilen würden. [31]

Häufig werden solche Einwände mit der Erklärung begegnet, die Gründe Gottes übersteigen die menschliche Weisheit. Aber so etwas zu sagen, beschränkt die Macht Gottes, denn damit sagen wir, daß für einen letztendlich wohltätigen Zweck, den wir nicht erklären können, Gott das Übel benutzt hätte. Aber die Notwendigkeit, das Übel zu benutzen, um das Gute zu erreichen, bedeutet eine beschränkte Macht, denn sonst hätte der Täter nicht das Übel benutzen müssen. [32] Das gleiche gilt für die Voraussetzung, es gebe ein Leben nach dem Tod, wo wir für unser Leiden in dieser Welt entschädigt werden. Wenn Gott die Ungerechtigkeit in dieser Welt in der nächsten Welt wiedergutmachen muß, dann ist er in dieser Welt nicht allmächtig. Aber dann, wie Hume sagt, wenn wir uns allein auf der Erfahrung beruhen, haben wir kein Grund zu glauben, eine andere Existenz irgendwie besser als dieses sein werde. [33]

 

 

Die „unsterbliche Seele“ des Menschen

Der Materialist leugnet aber das bestehen eines Lebens nach dem Tod, worin das Selbstbewußtsein des Selbsts, die Intelligenz und die Erinnerung den Tod überleben. Wenn wir uns selbst eine Seele zuschreiben, fragt Holbach, sollen wir sie den Tieren versagen, die zu einem begrenzten Grad Intelligenz und Erinnerung haben und die er moralisch gesehen dem Tyrannen überlegen findet? Überleben die Seelen der Babys, die sterben, wenn sei einen Tag alt sind, aber die Seelen von Schimpansen nicht, die viel intelligenter sind als Babys im Alter von einem Tag? Wenn wir es Schimpansen erlauben, Seelen zu haben, auf welchem Punkt auf dem Skala des Lebens hören wir auf? Mit der Amöbe? Wenn die Seelen der Eintagsbabys überleben, was für ein Bewußtsein haben sie nach dem Tod, da ihre Intelligenz und ihre Erinnerung sich so wenig vor dem Tod entwickelt hatten? Zu welchem Zeitpunkt im evolutionären Prozeß bekam der Mensch eine unsterbliche Seele? Wurde sie ihm als eine Art Abschlußgeschenk verliehen, als er Homo sapiens wurde? Und zu welchem Zeitpunkt während der Schwangerschaft bekommen die Menschen eine Seele? Zur Zeit der ersten Bewegung im Mutterleib, wie die Katholische Kirche vom 12. bis zum 19. Jahrhundert sagte, oder zur Zeit der Empfängnis, wie sie jetzt sagt?

In Wahrheit haben wir ebensowenig Grund zu glauben, die Menschen hätten unsterbliche Seelen, wie wir haben, sie den Tieren zuzuschreiben. Ohne den Körper kann es kein Leben jeglicher Art geben, genau wie das Grinsen der Cheshire-Katze nicht existieren könnte (außer in der Phantasie von Lewis Carroll) ohne die Katze. Wie Holbach es formuliert: „Zu sagen, die Seelen der Menschen werden nach dem Tod ihrer Körper glücklich oder unglücklich sein, bedeutet mit anderen Worten, die Menschen werden ohne Augen sehen, ohne Ohren hören, ohne Gaumen schmecken, ohne Nasen riechen und ohne Hände oder Haut fühlen.“ Und so auch mit dem Gehirn, dem Sitz der Intelligenz und der Erinnerung. Wir wissen, eine Gehirnverletzung kann ein Komma verursachen, einen Zustandes verlängerten Unbewußtseins. wenn der Schaden an einem Teil des Gehirns die Erinnerung und das Bewußtsein auslöschen kann, wie kann die Erinnerung und das Bewußtsein die totale Vernichtung des Gehirns im Tode überleben? [34]

 

 

Glaube und mystische Erfahrung in der Offenbarungsreligion

Es wird oft beteuert, das Christentum fasse einen Glauben um, der der Vernunft überlegen sei. Man könne seine Wahrheit fühlen, ihn aber nicht erklären.

Zur Behauptung des Glaubens erwiderte Holbach scharf (S.72-3):

Die Gottheit hat sich mit so weniger Gleichförmigkeit in den verschiedenen Ländern der Erde zu erkennen gegeben, daß im Punkt Religion die Menschen sich gegenseitig mit Haß und Verachtung betrachten ... Wenn diese Religion das wichtigste Anliegen der Menschen wäre, würde die Güte Gottes zu verlangen scheinen, daß sie das Klarste, Offensichtlichste und Demonstrativste aller Dinge sein sollte.

Die Erklärung des Religionisten, er glaube trotz der Vernunft, ist psychologisch interessant, aber wie kann sie andere überzeugen? Sollen wir alle Absurditäten glauben? Wenn nicht, wie sollen wir entscheiden, welche Absurdität zu glauben ist? [35]

Der Glaube des „wiedergeborenen“ Predigers wird oft verkauft [feilgeboten], als ob er eine Patentlösung ist. „Warum nicht Gott probieren? Er wird ein neuer Mensch aus Dir machen!“ Aber von all den glauben auf dem Markt, welche sollen wir kaufen. Der Moslem glaubt, ein Engel zeigte sich Muhammad [Mohammed]; der Katholik glaubt, ein Engel zeigte sich Johanna von Orleans; der Mormone glaubt, ein Engel zeigte sich John Smith. Keiner von ihnen glaubt an den Erscheinungen, die von den anderen akzeptiert werden. Während der kultivierte Protestant nicht dazu geneigt ist, solche wundersamen Erscheinungen in unserer Zeit zu akzeptieren, glaubt er, ein Engel zeigte sich Maria. Da jeder Glaube behauptet, er sei die wahre Religion, wird der Skeptiker die Frage: „Welche Religion soll ich wählen?“, mit der Antwort begegnen: „Gott weiß – und er muß mir zeigen, bevor ich kaufe.“ [3*]

Anstatt sich an Menschen überall in der Welt in einer weise zu zeigen, die „klar, offensichtlich und demonstrativ“ ist wie die Auffassung, daß dreimal eins gleich drei ist (das trinitarische Christentum behauptet, daß, was die Gottheit betrifft, dreimal eins gleich eins sei), hat der Gott der Offenbarungsreligionen sich nur einigen Individuen gezeigt, deren Wort wir alle akzeptieren sollen. Wie Holbachs Kollege Diderot sagte: „Die erfundenen [behaupteten] Tatsachen, mit denen alle Religionen sich unterstützen, sind uralt und wunderbar, d.h. der verdächtigst mögliche Beweis, um die unglaublichsten Sachen zu beweisen. Denn, die Wahrheit des Evangeliums durch einen Wunder zu beweisen, bedeutet, eine Absurdität durch einen Widerspruch in der Natur zu beweisen.“ [36]

Die primitive Leichtgläubigkeit, der Hang zum Mythosmachen und die Mißachtung der Bestätigung von Fakten seitens der Autoren der Bibel sind eindeutig. Sie akzeptieren „Wunder“ – ebenso bereitwillig wie ihre abergläubischen Zeitgenossen und Vorgänger. Ein Student der vergleichenden Religion deutet darauf hin:

Der Tod [Jesus] wird durch eine Sonnenfinsternis gekennzeichnet, wie auch angeblich der Fall war mit Julius Cäsar, Augustus und Drusus, obwohl keine Sonnenfinsternis von den Historikern dokumentiert wurde und, falls wie berichtet die Kreuzigung zur Zeit des jüdischen Passahfests geschah, der Mond voll und eine Sonnenfinsternis unmöglich war ... Jesus verwandelte Wasser in Wein, wie es Dionysus jedes Jahr am 6. Januar machte; und vervielfachte Brote, wie es Elias machte. Er lief auf dem Wasser wie Orion, der Sohn von Poseidon. Er erweckte Menschen vom Tod wie Elias und Elisa – diese Leistung war einmal so häufig, daß im Theaterstück Die Frösche (um 405 v.u.Z.) Aristophanes Dionysus über Hermes und Hermes’ Vater sagen ließ, die Durchführung von Wiederbelebung sei ein Familienberuf. Er verlieh den Blinden das Sehvermögen durch die Anwendung seines Speichels, des gleichen Heilmittels, das Thoth um die Augen des Horas wiederherzustellen. Dieses Heilmittel verwendeten Medizinmänner überall um das Mittelmeer und auch der Kaiser Vespasianus hatte es erfolgreich und zu seiner großen Berühmtheit angewandt. Er heilte den Leprakranken, den Wahnsinnigen, den Tauben und den Stummen, wie es Askelepios machte. [37]

Die Urchristen akzeptierten Wunder so leicht, daß sie nicht diejenigen leugneten, die von den Heiden durchgeführt wurden.

Sie gaben zu, der pythische Apollon sagte richtig vorher und sagte, was Krösus machte, obwohl er Hunderte von Meilen entfernt war; Kastor und Pollux zeigten sich [als Geister, die die Römer zum Sieg führten] bei Regillus und Tuccia trüge Wasser in einem Sieb. [„All diese Absurditäten werden von Tertullian als wahr erwähnt: Apologia, Kap.22.“] Ihr einziges Mittel war zu erklären, diese Wunder seien durch die Vermittlung von Dämonen produziert worden, an denen sie wie die Juden und die Heiden zweifellos glaubten. [38]

So auch antwortete der christliche Apologet, Justinius Märtyrer, auf denjenigen, die die Geschichte der Geburt Jesus mit der der Geburt Perseus’ verglichen, dessen Mutter angeblich von Zeus als „Schauer Goldes“ besucht worden wäre, mit „einem von ihm beliebten und unwiderlegbaren Argument, daß Satan das Christentum vorhergesehen und es in den heidnischen Kulten imitiert hätte: ‚Wenn mir erzählt wird, daß Perseus von einer Jungfrau geboren sei, erkenne ich, daß hier noch einmal ein Fall ist, wo die Schlange, der Betrüger unsere Religion imitiert hat‘.“ [39]

Der modern Gläubige an den Wundern im Neuen Testament, denen der unbefleckten Empfängnis [jungfräulichen Geburt], der Auferstehung vom Tod u.a. ist nur ein kleines bißchen weniger gläubig als die Urchristen. Er akzeptiert nicht die Mythen der Heiden, akzeptiert aber die seine eigenen Religion. Aber es gibt keinen größeren Grund, den einen zu glauben als den anderen. wie Hume in seinen Aufsatz über Wunder hindeutete, je größer die Unwahrscheinlichkeit eines Ereignisses, je mehr Beweismaterial notwendig ist, wenn wir es akzeptieren sollen. Wenn jemand schwöre, er habe einen Menschen gesehen, der auf den Wellen des Ozeans gelaufen sei, würden vernünftige Leute das nicht so bereitwillig akzeptieren, als wenn er schwöre, es habe in seiner Stadt stark geregnet. Die Berichte über Wunder halten nicht stand, wenn wir die notorische Unzuverlässigkeit der Aussagen von Augenzeugen berücksichtigen, besonders von denen, die zur Zeit des Ereignisses unter dem Einfluß der Aufregung, der Wirkkraft der Unterschwellung und der Wirkung der Massenhysterie waren.

Man kann moderne „Wunder“ wie die „Heilungen“ bei Lourdes der Wirkkraft der Unterschwellung auf Hysteriker zuschreiben. Freud fand, die Hypnose könnte oft spektakuläre Heilungen der hysterischen Symptome bewirken, aber die Heilungen dauerten nicht lange. Die Symptome wurden entweder vorübergehend maskiert oder in andere Symptome umgewandelt. Das war der Grund, warum er die Hypnose für die Psychoanalyse aufgab. Die „Glaubensheilung“, die durch den Glauben an der medizinischen Wissenschaft mit der Benutzung von Placebos ebensogut wie durch den Glauben an der Religion zu erreichen ist, ist ähnlich zu der offenbaren Heilung, die durch die hypnotische Unterschwellung bewirkt werden.

Die Behauptungen der Offenbarungsreligion hat man nicht nur auf der Basis der angeblichen Wunder oder durch einen Appell an die Autorität verteidigt, sondern auf der Basis des angeblichen unmittelbaren Verkehrs mit Gott. Aber das heißt zu sagen: „Es verursacht ein gutes Gefühl in mir; deshalb stimmt es.“ Diese ist nicht zu zweifelhafte Logik; der Amphetaminbenutzer könnte das gleiche sagen, da Amphetamine in ähnlicher Weise ein erhöhtes Gefühl des Wohls erzeugen, das aber ebenso flüchtig ist wie die beruhigende Wahrnehmung der göttlichen Gegenwart [Anwesenheit]. Außerdem könne man den Verkehr mit Gott nur dann erfahren, wird gesagt, wenn man wirklich daran glaube. Auf der gleichen Weise besteht das Medium bei einer Séance darauf, daß die von ihm gerufenen Geister nicht auftauchen werden, wenn es einen Skeptiker anwesend gibt; offenbar sind diese Geister schüchterne Wesen, die leicht verärgert sind. Aber das ist wohl kaum Beweis; es ist vielmehr die Wunscherfüllung und der Rückfall in den Infantilismus, worin man glaubt, das Selbst stehe unter dem Schutz einer allmächtigen Autoritätsfigur, wie Freud die Religion charakterisierte.

Der Rückfall in den infantilen Zustand, wo die Welt kaum mehr als ein Kalks war und das selbst sich kaum davon unterschied, ist die Basis der mystischen Erfahrung. [40] Diese Erfahrung, wie von den Mystikern beschrieben, soweit sie sie artikulieren konnten, ist eine, wo das inspirierte Individuum sich über die normale Alltagswelt und das Selbst hebt, um eine höhere Realität wahrzunehmen, wo alles ein einziges untrennbares Ganzes bildet. Indem man diese höhere Realität wahrnimmt, erkennt man, daß das Übel eine Illusion sei, da die Unterschiede und die Konflikte der normalen Alltagswelt überschritten werden. Diese Wahrnehmung, sagen die Mystiker, sei stichhaltiges Wissen.

Wen man diese Ansicht als wahr akzeptiert, dann gibt es keinen Sinn zu versuchen, die Lebensbedingungen zu verbessern oder tatsächlich überhaupt etwas zu machen, weil alles in der höheren Realität gleich ist. Aber diese Erfahrung kann man nicht als die Wahrheit bestätigen. Ein wissenschaftliches Experiment kann man wiederholen und dadurch bestätigen, aber die mystische Erfahrung ist unbeständig und wird nur einigen Menschen gegeben. Verschiedene Mittel wie die Isolation, die verlängerte Schlaflosigkeit, das Fasten, Atemübungen, die Pejote wie andere Drogen und die Konzentration auf die eintönige Wiederholung von Wörtern hat man benutzt, um sie zu bewirken. Das Ergebnis ist ein abnormaler physischer und psychologischer Zustand.

Das Beweismaterial von einen solchen Zustand ist unzuverlässig. Der, der unter dem Säuferwahnsinn leidet, ist vielleicht von der Realität der von ihm gesehenen weißen Mäusen überzeugt, aber es gibt keinen Grund, warum ein anderer daran glauben sollte. Das Gleiche gilt für die Wahrnehmungen derjenigen, die zu wenig Nahrung, zu wenig Schlaf gehabt haben: Die Benommenheit ist nicht ein Mittel zum Steigen in eine höhere Realität. [41] Wir können mit J.H. Leuba, dem Psychologen, übereinstimmen, der den religiösen Mystizismus studierte: „Die als ‚mystisch‘ bezeichneten Erfahrungen ... sind alle erklärbar im gleichen Sinne, zum gleichen Maße und durch die gleichen allgemeinen wissenschaftlichen Prinzipien als jede andere Tatsache des Bewußtseins.“ [42]

 

 

Anmerkungen:

1. Ich habe überall Marx und Engels als gegenseitig einverstanden betrachtet, was auch, wie die Beweise zeigen, der Fall war. Wie George Novack sagt:„Obwohl Engels sich bescheiden die Rolle der ‚zweiten Geige‘ zu Marx zuwies, waren die Entwicklung der dialektischen Methode und der historischen Materialismus eine kollektive Schöpfung ... Marx und Engels arbeiteten die Grundprinzipien zusammen während der 1840er Jahre aus. Die Mehrheit der Sachen, die sie später schrieben, ob in der Form von Zeitungsartikeln, Manifesten, Broschüren oder Büchern, wurde entweder vorher diskutiert oder der gegenseitigen durchdringenden kritischen Überprüfung unterzogen. Was für Meinungsunterschiede sie über diese oder jene kleinere Sache hatten, gibt es keinen Bericht über eine Uneinigkeit in einer wichtigen theoretischen oder politischen Frage während ihrer 40jährigen Zusammenarbeit.“ (Polemics in Marxist Philosophy, Monad Press, New York 1978, S.87.)

2. Howard Selsam u. Harvey Martel (Hrsg.), Reader in Marxist Philosophy from the Writings of Marx, Engels and Lenin, International Publishers, New York 1973, S.27. Nachher als Reader zitiert.

3. Karl Marx and Friedrich Engels on Religion, Schocken Books, New York 1977, S.142–43. Nachher als On Religion zitiert.

4. s. unten, S.???.

5. s. unten, S.???.

6. Baron D’Holbach, Good Sense: or Natural Ideas as Opposed to Supernatural, G. Vale, New York 1856, S.vii–ix.

7. Da ich nicht hier um literarische Werte kümmere, habe ich um der Klarheit willen überall die Good News Bible der American Bible Society benutzt, die „versucht klar und genau die Bedeutung der Urtexte in Worten und Formen darzulegen, die unter Menschen, die Englisch als Verkehrsmittel benutzen, weit akzeptiert werden“. [In dieser Übersetzung habe ich Die Bibel der Deutschen Bibelgesellschaft benutzt – Anm. d. Übersetzers.]

8. s. E.E. Kellett, A Short History of Religions, Victor Gollancz, London 1933, S.45; s. auch S.??? unten.

9. Richard Watson, An Apology for the Bible, New York 1796, S.54.

10. Beide von Reinhold Niebuhr zitiert in Christian Politics and Communist Religion, in John Lewis u.a. (Hrsg.), Christianity and the Social Revolution, Charles Scribner’s Sons, New York 1936, S.452.

11. s. Herbert E. Morais, Deism in Eighteenth Century America, Russell & Russell, New York 1960. Unter anderen waren Jefferson, Franklin, Paine und Ethan Allen Deisten, und George Washington und James Madison waren Freidenker mit deistischen Tendenzen. Jefferson, der mit der Französischen Revolution identifiziert wurde, wurde 1800 von den kongregationalistischen Geistlichen „den Erzapostel der Sache der Gottlosigkeit und des Freidenkens“ angegriffen. (Marais, S.117)

12. Bernard Bailyn, The Ideological Origins of the American Revolution, Houghton Mifflin, Boston 1957, S.662.

13. zit. von F.N. Robinson (Hrsg.), The Works of Geoffrey Chaucer, Houghton Mifflin, Boston 1957, S.662.

14. Bertrand Russell, Religion and Science, Henry Holt, New York 1935, S.34.

15. zit. von Bertrand Russell, A History of Western Philosophy, Simon & Schuster, New York 1945, S.528.

16. Corliss Lamont, The Illusion of Immortality, in Peter Angeles (Hrsg.), Critiques of God, Prometheus Books, Buffalo (NY) 1976, S.264.

17. H.R. Trevor-Roper, The European Witch-Craze of the Sixteenth and Seventeenth Centuries, Harper & Row, New York 1967, S.107–8.

18. Thomas Szasz, The Manufacture of Madness, Harper & Row, New York 1970, S.82-4.

19. Der gleiche Text war von Luther und Calvin zitiert worden, um die Verbrennung von Hexen zu rechtfertigen; s. Trevor-Roper, a.a.O., S.137.

20. L. Sprague de Camp, The Great Monkey Trial, Doubleday, Garden City (NY) 1968, S.406–7.

21. s. Cliff Conner, Evolution vs. Creationism: In Defense of Scientific Thinking, Pathfinder Press, New York 1981, S.5–11.

22. Russell, Religion and Science, S.45.

23. s. Bertrand Russell, Why I am not a Christian, Simon & Schuster, New York 1957, S.8–9.

24. Hans Reichenbach, The Rise of Scientific Philosophy, University of California Press, Berkeley & Los Angeles 1952, S.208; zit. in Peter A. Angeles, The Problem of God: A Short Introduction, Prometheus Books, Buffalo (NY) 1980, S.42.

25. Ernest Nagel, Malicious Philosophies of Science, in Critiques of God, S.362.

26. Reichenbach, zit. in Angeles, a.a.O., S.42.

27. Angeles, a.a.O., S.65.

28. Dieser Glaube wurde von Engels vorhergesehen; s. On Religion, S.174.

29. Richard Wollheim (Hrsg.), Hume on Religion, World Publishing Co., New York 1964, S.38.

30. Für eine Widerlegung heutiger Versionen des Arguments von der Konstruktion s. Wallace I. Matson, The Argument from Design, in Critiques of God, S.69–81.

31. s. H.J. McCloskey, God and Evil, in Critiques of God, S.203–23.

32. s. John Stuart Mill, On Religion, Longmans Green, London 1874, S.179–80.

33. Hume, a.a.O., S.239.

34. s. Russell, Why I am not a Christian, S.90.

35. S. Sigmund Freud, The Future of an Illusion, in The Standard Edition of the Complete Psychological Works, Hogarth Press, London 1962, Bd. 21, S.28.

36. Denis Diderot, Thoughts on Religion, London 1819, S.5.

37. Homer W. Smith, Man and His Gods, Little Brown, Boston 1952, S.202.

38. Kellett, a.a.O., S.118.

39. Smith, a.a.O., S.183.

40. s. Robert G. Olson, Ethics: A Short Introduction, Random House, New York 1978, S.127.

41. s. Russell, Religion and Science, S.185–95.

42. J.H. Leuba, The Psychology of Religious Mysticism, Harcourt Brace, New York 1925, S.ix.

 

Anmerkungen des Übersetzers

1*. Auf Englisch: „taken as gospel“; wortwörtlich: „als Evangelium genommen“.

2*. Auf Englisch: „There but for the grace of God am I“.

3*. Auf Englisch: „God knows“; eigentlich: „Wer weiß“.

 


Zuletzt aktualisiert am 5.10.2001